Die Akupunktur, das „Stechen mit Nadeln“ ist eine der fünf wichtigsten Bestandteile der Traditionellen Chinesischen Medizin und wird seit Jahrtausenden praktiziert.
Sie wird oft in Verbindung mit anderen Therapieverfahren wie „Moxibustion“, dem Erwärmen der Akupunkturpunkte mit Beifußzigarren, Schröpfen, Diätetik (Ernährungslehre), Kräuterheilkunde und Chinesischen Massagen, wie Tuina- und Fußreflexmassagen kombiniert.
Durch das Stimulieren bestimmter Punkte werden die körperlichen, seelischen und geistigen Störungen durch Yin und Yang ausgeglichen. Durch Sedieren – Energie ableiten bzw. Tonisieren – Energie aufbauen werden Fülle und Leere, Mangel und Überschuss, Kälte und Hitze, Innen und Außen harmonisiert. Die Selbstheilungskräfte des eigenen Körpers werden aktiviert, um die Gesundheit zu erhalten oder bei Krankheit wieder herzustellen.
Die 12 Hauptleitbahnen, die sogenannten Meridiane verlaufen symmetrisch in Längsrichtung des Körpers. Hier liegen die Einstichpunkte für die Akupunktur. Diese Linien kennzeichnen Leitbahnen, über die die Lebensenergie „Qi“ und das Blut „Xue“ in unserem Körper transportiert werden und somit das Yin und Yang nähren.
Diese Blut- und Energiewege stehen in Verbindungen mit den inneren Organen und äußerlich zum gesamten Körper.
Nach dem sogenannten „gelben Kaiser“ – eines der ältestes Medizinbücher der Welt – können Meridiane auch Krankheiten verursachen und über Leben und Tod entscheiden.
Die Akupunktur wirkt positiv auf das zentrale und periphere Nervensystem, Körpersäfte, Hormone und beeinflusst die Blutzirkulation und das Immunsystem. Durch das Reizen der Punkte mittels Nadeln werden die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers mobilisiert. Auch bei Ängsten, depressiven Ver-stimmungen und Erschöpfungszuständen hilft diese Heilmethode.
Bei Frauen lassen sich mit Hilfe der Akupunktur Zyklusstörungen und Menstruationsbeschwerden regulieren.
Ziel vieler Akupunkturbehandlungen ist das Einsparen von Medikamenten.
Die Akupunktur ist mittlerweile weltweit zur Schmerzbehandlung eingesetzt.
Wir empfehlen sie bei:
- Schmerzzuständen, Muskelverspannungen im Schulter- und Nackenbereich, sowie
- Rückenbeschwerden, Hüft- und Kniegelenksschmerzen, Arthrose oder Tennisellenbogen
- Kopfschmerzen (Migräne, Spannungskopfschmerzen, Trigeminusneuralgie), grippale Infekte
- Zahnschmerzen
- Allergien wie Heuschnupfen, Bronchialasthma, akut und chronische Bronchitis, Neurodermitis, Schuppenflechte
- Störungen des vegetativen Nervensystemes, funktionelle Herzstörungen (Herzklopfen, Schwindel, Nervosität und innere Unruhe), Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen
- Erkrankungen des Magen- Darmbereichs wie Verstopfung, Durchfall, Reizdarm, Übelkeit
- Gynäkologische Erkrankungen, Sterilitätsproblemen (bei Frauen kann Akupunktur den Eisprung anregen, bei Männern die Spermienbildung)
- Harnwegsbeschwerden wie Blasenentzündung, Blasenschwäche, Prostataleiden, Bettnässen bei Kindern
nach einer Behandlung fühlen sich manche Patienten sehr müde, ruhen Sie sich mindestens 30 Minuten aus!
Akupunktur kann auch sehr gut in der Suchtentwöhnung („Raucherentwöhnung“, Medikamente, Alkohol oder Drogen), aber auch zur Gewichtsreduzierung (Adipositas) eingesetzt werden.
Eine sehr beliebte, und ebenfalls bei der Schmerz- und Suchtherapie gerne eingesetzte Form der Akupunktur ist die Ohrakupunktur oder die sanftere Ohrakupressur.
Ohrakupunktur (Aurikuloakupunktur)
Die Therapie an der Ohrmuschel wurde schon vom griech. Arzt Hippokrates erwähnt. So soll er mittels einer Blutung am äußeren Ohr versucht haben, Impotenz zu kurieren.
Diese Form der Akupunktur wurde vom franz. Arzt Paul Nogier um 1950 entwickelt. Danach ist der gesamte menschliche Organismus in der Ohrmuschel abgebildet – ähnlich wie bei der Fußreflexzonenmasssage.
Das Anwendungsgebiet der Ohrakupunktur unterscheidet sich nicht von dem der Körperakupunktur. Die Wirkung setzt aber bei akuten Schmerzzuständen häufig schneller ein.
Vom Ohr aus lässt sich eine Beeinflussung des Gesamtorganismus nachweisen. Ohrakupunktur und Ohrakupressur wird vor allem bei akuten und therapieresistenten Schmerzen des Bewegungsapparates eingesetzt. Bei der „Suchtbehandlung“ wird sie gerne in Form von Dauernadeln angewendet, die mit einem Pflaster abgedeckt, am Ohr befestigt werden. Sie verbleiben dort drei bis sechs Tage und werden mehrmals täglich vom Patienten selbst stimuliert.
Die Ohrakupunktur/Ohrakupressur wird vor allem in der Schmerztherapie, bei Erkrankungen des gesamten Bewegungsapparates, bei Allergien, Neuralgien, Migräne und in der Suchttherapie empfohlen.